Ausbildungsschwerpunkte
Die fachlichen Ausbildungsschwerpunkte umfassen die Bereiche Lebensmitteltechnologie, Lebensmittelsicherheit, Chemie, Biologie und Mikrobiologie, Sensorik, sowie Wirtschaft und Recht.
Da die Reifeprüfung zur allgemeinen Studienberechtigung führt, hat auch die Allgemeinbildung bei uns einen hohen Stellenwert. In besonderem Maße gilt das neben Mathematik für Englisch, dessen gute Kenntnis in vielen Stellenangeboten eingefordert wird.
Ab dem dritten Jahrgang wird daher in verschiedenen Gegenständen der Fachunterricht sowohl in der Theorie als auch im Laboratorium stundenweise in englischer Sprache unterrichtet (CLIL – Content and Language Integrated Learning). Im Rahmen einer Sprachwoche haben die Schüler*innen die Gelegenheit, ihre Englischkenntnisse zu vertiefen. Auch die abschließende Diplomarbeit kann auf Wunsch in englischer Sprache verfasst werden.
Ausbildungsschwerpunkt Lebensmitteltechnologie und Sensorik
In den ersten drei Jahren ist das Ziel des fachpraktischen Unterrichts im Technologikum das Erlernen handwerklicher Fertigkeiten, sowie das Verstehen und Umsetzen der Anforderungen an technologische Prozesse. Im sensorischen Bereich sollen die Sinne geschärft, der Wortschatz erweitert und die gängigen sensorischen Methoden kennengelernt werden.
Abgeschlossen wird die fachpraktische Ausbildung mit einem Grillwettbewerb im 3. Jahrgang, bei dem ein mehrgängiges Menü gegrillt und von einem Jurorenteam sensorisch bewertet wird.
In der Fachtheorie werden die technologischen Hintergründe erarbeitet: Zunächst werden im Rahmen der Technologie der Fleisch- und Wurstwarenproduktion viele allgemeingültige Verfahren und Prozesse kennengelernt. In weiterer Folge werden Lebensmittel, z.B. aus den Bereichen Milch und Milchprodukte, Backwaren, Getränke, wie Bier und Wein, behandelt.
Der Bogen ist dabei von den Qualitätsanforderungen an die Roh- und Ausgangsstoffe bis zur chemischen, mikrobiologischen und sensorischen Kontrolle der fertigen Produkte gespannt. Aber auch verfahrenstechnische Hintergründe der Werkstoffe und Geräte werden behandelt und die nötigen Berechnungen durchgeführt.
Ausbildungsschwerpunkt Chemie
Praktische Übungen im chemischen Labor finden während der gesamten fünf Jahre statt. Im ersten Jahrgang werden die Grundlagen von Arbeitstechnik und Dokumentation vermittelt. Bereits ab dem 2. Jahrgang wird an Lebensmitteln gearbeitet, wobei die Anforderungen stetig steigen. Dies betrifft sowohl die Arbeitstechnik als auch die Selbstständigkeit, mit der Aufgaben gelöst werden sollen. In den höheren Jahrgängen wird verstärkt mit modernen Analysenmethoden wie Enzymatik, PCR, GC oder HPLC gearbeitet.
In den ersten zwei Jahren des Theorieunterrichts werden die Grundlagen der allgemeinen Chemie vermittelt. Ab dem zweiten Jahrgang geht es dann auch um den chemischen Aufbau von Nahrungs- und Genussmitteln, zunächst um die einfachen Grundsubstanzen, später um komplexere Verbindungen und Reaktionen, um letztendlich in die Welt biochemischer Prozesse einzusteigen.
Der fachtheoretische Gegenstand Lebensmittelchemie, Analytik und Biochemie liefert zum Laboratorium begleitend das nötige Rüstzeug: Rechengänge, mit denen die Messergebnisse ausgewertet werden, später dann die theoretischen Hintergründe der durchgeführten Analysen.
Ausbildungsschwerpunkt Biologie und Mikrobiologie, Lebensmittelhygiene, Ernährung
Schon ab dem ersten Jahrgang lernen die Schüler*innen im entsprechenden Laboratorium mikrobiologische Arbeitsmethoden kennen. Diese werden im Laufe der Jahre verfeinert und ausgebaut. Lebensmittel werden mikrobiologisch untersucht, Hygienekontrollen durchgeführt. Unter dem Aspekt der produktintegrierten Lebensmittelsicherheit wird die Produktion fermentierter Lebensmittel geplant und ihre Qualität kontrolliert.
In der Theorie reichen die erworbenen Kompetenzen vom Wissen über Klassifizierung, Aufbau und Eigenschaften von Mikroorganismen über die Fähigkeit, Auswirkungen von mikrobiellen Kontaminationen und deren Gegenmaßnahmen bewerten zu können, bis hin zu Fragen der Ernährung, Lebensmittelbeurteilung, Betriebs- und Personalhygiene. Lebensmittelherstellung mit Hilfe von Mikroorganismen ist ebenso Thema wie Gentechnik, Aufbau von Zellen und Geweben, Grundlagen der Botanik und vieles mehr.
Ausbildungsschwerpunkt Lebensmittelsicherheit
Dieser Schwerpunkt beginnt im 3. Jahrgang und gewinnt bis zum Ende der Ausbildung an Bedeutung, verlangt er doch ein fundiertes Vorwissen aus den verschiedensten Bereichen der Lebensmitteltechnologie, Mikrobiologie und Chemie.
Grundlagen, Methoden und Normen des Qualitätsmanagements und Umweltmanagements werden erlernt. Arbeitsabläufe und Betriebskonzepte werden auf die Übereinstimmung mit den einschlägigen Vorschriften und Hygienebestimmungen im Inland und im europäischen Ausland überprüft und Strategien erarbeitet, wie auf Abweichungen zu reagieren ist.
Qualitätsmanagement
Der Gegenstand Lebensmittelsicherheit führt am Ende des 4. Jahrganges auch zur Prüfung zum/zur Qualitätsmanager*in. Die Prüfung wird von einer qualifizierten externen Prüferin, Frau Mag. Herbstrith-Lappe, abgenommen.
IFS-Manager
Ein zweitägiger Intensivkurs, der zu Beginn des 5. Jahrganges von Mag. Dipl.-HTL-Ing. Univ. Lektor Andreas Schmölzer abgehalten wird, beschäftigt sich intensiv mit dem Thema HACCP und dient als Auftakt zur Ausbildung zum/zur IFS-Manager*in.
Im Rahmen des Ausbildungsschwerpunktes Lebensmittelsicherheit erlangen die Schüler*innen im 5. Jahrgang ein fundiertes Grundlagenwissen über Lebensmittelsicherheitskonzepte im Allgemeinen und im Speziellen über die Anforderungen des IFS Food und dessen Umsetzung in der lebensmittelverarbeitenden Industrie. Durch eine externe, mehrteilige Prüfung können die Schüler*innen ihr Wissen gegen Ende des 5. Jahrganges unter Beweis stellen und das Zertifikat zum/zur IFS-Manager*in erlangen. Die Zertifizierungs-Prüfung wird vom WIFI unter der Leitung von Mag. (FH) DI Dr. Dürrschmid extern abgenommen. Dieses international gültige Zertifikat zeichnet unsere Absolvent*innen aus und bestätigt ihre Fachkompetenz im Bereich der Lebensmittelsicherheit.
Ausbildungsschwerpunkt Wirtschaft und Recht
Thema dieses Ausbildungsblocks ist das Auseinandersetzen mit den Grundbegriffen der Volkswirtschaftslehre und der Betriebswirtschaftslehre. Eine erfolgreiche Kalkulation und Buchführung sind Merkmale des Betriebsgeschehens und daher auch wichtiges Thema. Es erfolgt auch eine Einführung in das betriebliche Rechnungswesen und auch eine Ausbildung im erfolgreichen Entrepreneurship (Organisation, Mitarbeiterführung, Marketing und Unternehmensgründung).
Rechtliche Kenntnisse werden in der Betriebslaufbahn unserer Absolvent*innen immer wichtiger. Es erfolgt ein äußerst umfassender Überblick über das öffentliche Recht (u.a. Europäische Union, Staatsaufbau und Wirtschaftsrecht) und das private Recht (u.a. Arbeits- und Sozialrecht, Bürgerliches Recht aber auch Cyber Law).